Torten

Kürbis-Torte (Motivtorte)

Schon lange habe ich keine Torte mit Fondant mehr gebacken.  Ich habe zwar zwar grundsätzlich immer gern damit gearbeitet, allerdings gefiel mir der Stil dieser Torten im Laufe der Zeit nicht mehr so gut und außer mir hat das klebrige Zeug sowieso immer kaum jemand essen wollen 😉 Ihr kennt das sicherlich.

Nun, da es immer mehr auf Halloween zugeht, ist das Internet und Instagram aber langsam voll von hübschen Beiträgen zu diesem Thema und vor allem auch voller Kürbisse. Da habe ich mich doch anstecken lassen. Klar war allerdings, dass mein Kürbis weder knall-orange (ich habe eine Abneigung gegen diese Farbe) noch gruselig werden sollte. Die Herstellung hat mir total viel Spaß gemacht und das Endergebnis auch – das freundliche Lächeln meines kleinen Kürbis-Fräuleins finde ich definitiv ansteckend. Vielleicht gehts euch auch so? Dann habe ich hier das Rezept für euch 🙂

Ach ja – beim Tortenschnitzen kann man leider keine luftig-fluffigen Böden verwenden, da diese zu instabil wären und viel zu stark krümeln würden. Ich habe daher einen Victoria Sponge Cake verwendet. Dieser wird bei Kühlung sehr fest, sodass er sich perfekt zuschneiden lässt. Gefüllt ist die Torte mit einer seidigen Swiss-Meringue-Buttercreme, da diese bei Kühlung auch relativ fest wird und vor allem fondant-tauglich ist. Insgesamt ist die Torte somit nicht gerade kalorienfreundlich und auch recht süß – aber das darf zwischendurch auch mal sein.

 

Rezept

Victoria Sponge Cake (2x 18er Backformen)
400 g zimmerwarme Butter
350 g feiner Zucker
2 TL Vanillepaste
8 Eier (M)
400 g Mehl
1 Pck. Backpulver
1 Prise Salz

Tränke (optional – der Kuchen bleibt dadurch länger saftig, wird aber nochmal süßer)

100 ml Wasser
100 g Zucker
1/2 TL Vanillepaste

Swiss-Meringue-Buttercreme

6 Eiweiß
190 g Zucker
300 Butter, zimmerwarm
1 Prise Salz
Vanillearoma

Fondant-Überzug und Deko

ca. 700 g Fondant (Eingefärbt in Pfirsich – von mir aus auch in Orange 😉 )
50 g Fondant oder Blütenpaste (braun)
Puderfarbe (etwas dunkler als der Kürbis)
Bunte Streusel (ich habe Super Streusel „Pustekuchen“ verwendet – *Werbung*)
Palmin soft für die Hände
Bäckerstärke zum Ausrollen
Zuckerkleber

 

Den Backofen auf 180°Grad Ober-Unterhitze vorheizen und zwei 18er Backformen am Boden mit Backpapier auslegen. Nicht einfetten.

Für die Tortenböden die Butter mit dem Zucker und der Vanillepaste hellcremig aufschlagen. Dann nach und nach die Eier unterrühren (diese müssen ebenfalls zimmerwarm sein – sonst gerinnt die Masse). Wenn alles gut verbunden ist, wird das mit dem Backpulver und Salz vermischte Mehl esslöffelweise in die Rührmaschine gegeben und untergehoben (Flachrührer verwenden)

Dann gleichmäßig auf beide Formen verteilen und ca. 45 Minuten backen – Stäbchenprobe nicht vergessen.

Die Böden nach dem Backen aus der Form stürzen, Backpapier abziehen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Ich backe meine Böden meistens einen Tag im Voraus und packe sie abgekühlt über Nacht in Frischhaltefolie ein – so lassen sie sich am nächsten Tag besser weiterverarbeiten und krümeln weniger.

Die Zuckersirup-Tränke (falls erwünscht) kann auch bereits am Vortag zubereitet und über Nacht im Kühlschrank gelagert werden.
Hierzu 100 ml Wasser mit 100 g Zucker aufkochen. Beim Abkühlen Vanillepaste oder Aroma einrühren.

Für die Swiss Meringue Buttercreme Eiweiß und Zucker in einer Schüssel über dem Wasserbad (oder Thermomix 6 Minuten, 60 Grad, Stufe 3) unter ständigem Rühren auf max. 60 Grad erhitzen, bis sich der Zucker ganz gelöst hat (mit dem Finger testen). Im Anschluss die Masse mit der Küchenmaschine oder dem Handrührer steif und dabei auch zimmerwarm schlagen. Nun die ebenfalls zimmerwarme Butter stückchenweise zugegeben und so lange rühren, bis die Buttercreme eine homogene, seidige Konsistenz erreicht hat. Oft trennt sie sich auf dem Weg dahin – dann einfach weiterschlagen – das wird schon. Zum Schluss noch die Vanillepaste oder -aroma zufügen.

Dann werden die Böden an der Oberseite von ihrem evtl. vorhanden Hubel oder der Backhaut befreit und in jeweils drei gleiche Scheiben beschnitten.

Ein Boden wir mit der glatten Seite nach unten auf eine Tortenplatte oder Tortenretter gesetzt, mit etwas Sirup getränkt (optional) und dünn mit Buttercreme bestrichen (wir brauchen noch ca. die Hälfte der Creme zum Einstreichen). So weiter stapeln bis alle Böden verwendet wurden – mit einer glatten, gebackenen Seite oben abschließen. Die Torte wird nun für ca. eine Stunde in den Kühlschrank stellen, damit die Creme und die Böden schön fest werden können.

Nach der Kühlzeit gehts an Schnitzen der Kürbisform. So habe ich erst oben und unten die Kanten rund zugeschnitten und zum Schluss fünf größere Kerben längs in die Torte geschnitzt (siehe Fotos). Dann wird alles dünn mit Buttercreme eingestrichen (Krümelschicht) und nochmal ca. 30 Minuten gekühlt, bevor eine zweite Schicht Buttercreme aufgetragen werden kann. Nach Möglichkeit gut glatt streichen. Wieder zurück in den Kühlschrank stellen.

Nun kann der Fondant (ich verwende Massa Ticino – lässt sich super verarbeiten und löst sich im Kühlschrank nicht auf *Werbung, unbezahlt*) im gewünschten Farbton (ich habe Gelfarbe in einem Pfirsich Ton verwendet) eingefärbt werden. Hierzu die Hände immer wieder mit Palmin Soft einreiben und den Fondant gut durchkneten.

Auf einer Unterlage oder der Arbeitsplatte Bäckerstärke verteilen und den Fondant rund ausrollen. Den Fondant etwas dicker (ca. 4 mm) ausrollen als gewöhnlich, damit er später noch gut geprägt werden kann (Längsrillen des Kürbisses). Dann auf den Kürbis legen und glatt einkleiden. Dabei behutsam vorgehen und nach und nach nach unten vorarbeiten, damit alles schön faltenfrei wird. Mit den Händen vorsichtig glatt streichen. Nun mit einem Modellier-Tool die Längsrillen den Kürbisses einprägen. Die Rillen nach Belieben mit einem Pinsel und Puderfarbe abtönen.

Nun kann der Mund ausgeschnitten werden. Ich habe ihn zuerst auf ein Blatt Papier ausgemalt, damit ich die Größe und Form besser anpassen konnte. Als ich damit zufrieden war, habe ich ihn auf den Fondant übertragen und mit einem scharfen, spitzen Messer vorsichtig ausgeschnitten. Den Mund habe ich mit Streuseln ausgefüllt. Dazu habe ich überwiegend eine Pinzette verwendet. War zwar ziemlich aufwendig, ging aber anders kaum, ohne eine große Streusel-Sauerei zu veranstalten 😉

Bevor der Stiel modelliert wird, sollte die Torte zurück in den Kühlschrank gestellt werden, damit sie wieder schön fest werden kann.
Dann wird Blütenpaste (wird schneller hart) oder Fondant im gewünschten Braunton eingefärbt. Ein kleines Bisschen für die Augen beiseite legen – aus dem Rest den Stiel modellieren. Dann einen feinen Strang rollen und hieraus die Augen formen.

Stiel und Augen mit Zuckerkleber am Kürbis befestigen und sich freuen, dass man fertig ist  🙂

 

 

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